Et hätt noch immer jot jejange

Ein Wort aus dem Kisuaheli-Unterricht werde ich nie mehr vergessen. Es ist leider nicht so wohlklingend wie Wimbo (Lied), Kuku (Hühnchen), Tango (Gurke) oder Bata (Ente). Nein, wenn dieses ominöse Wort genannt wird, drehen sich die Amerikaner zu mir, dem Jerumani, dem Deutschen, um und grinsen frech. Dabei ist es nur das Wort für Kokosnuss. …

Bildungsreisen

Danke für die vielen freundlichen Kommentare und Mails. Gerade komme ich aus dem Kilimanjaro-Hospital zurück. Das Ergebnis vom Malaria-Schnelltest (kostet 1 Euro) ist negativ. Also habe ich eine Lebensmittelvergiftung oder -unverträglichkeit, denke ich. Das kann schon mal passieren. Auch wenn es insofern blöd ist, als dass die ganzen unschönen Begleiterscheinungen samt Fieber vermutlich auf ein …

Vom Beet ins Bett

Ich kann schon verraten, wovon der kommende Blogeintrag handelt. Etwa vom Schwimmengehen am Freitag mit Kindern, die nicht schwimmen koennen. Von dem hoechst eindrucksvollen Besuch im groessten Krankenhaus der Stadt, dem KCMC. Dort wurden wir vom Klinikseelsorger Pfarrer Dr. Guenter Kohler durch alle Abteilungen gefuehrt. Und von der Kaffeetour gestern in einer Kooperative am Fuss …

Seitenliniendespoten

Ich wollte nie so sein, nun stelle ich mit Erschrecken erste Symptome fest. Einer jener fanatischen Fußball-Betreuer, die zu allem ihren Löwensenf dazugeben und permanent so angespannt sind wie der zweitoberste Blusenknopf der Katzenberger. Bei gelungenen Aktionen ihrer Kinder führen sie an der Seitenlinie bambiartige Bocksprünge auf – allerdings ein Bambi, das in einer Fernost-Internetapotheke …

Was zählt. Was bleibt.

Eigentlich hatte ich einen anderen Tagebucheintrag begonnen. Doch jetzt, wo die ganze Welt über Steve Jobs redet, möchte ich auch ein, zwei kurze Sätze anfügen. In einer sehr persönlichen Rede aus dem Jahr 2005 sagte Steve Jobs ein paar Dinge über Glück und Zufriedenheit, über die Liebe und über den Sinn des Lebens. Zum Beispiel, …

Lief so …

Vor vier Wochen wäre ich vielleicht noch wahnsinnig geworden. Jetzt habe ich Gelassenheit und Demut gelernt. Das ist aber nur eine Erkenntnis vom Wochenend-Trip nach Dar es Salaam, wo ich mit einem einheimischen Marathonprofi zum Laufen verabredet war. Die erste Einsicht ereilte mich gleich am Samstagmorgen. “Die letzte Fähre um 15.45 Uhr nach Sansibar kriegen …

Warum ich hier bin

Schon gestern war mir klar, dass ich heute etwas zum Thema Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen schreiben würde. Heute weiß ich, dass es tatsächlich keinen besseren Tag dafür geben kann. Doch der Reihe nach. Mein “Hauptberuf” hier in Moshi ist nicht das Fußballspielen, sondern die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für “NAFGEM – Network Against Female Genital …

Ich verstehe nur station ya treini

Schließt man Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis und zeigt diese Geste seinem Gegenüber, ist das je nach Situation und Kulturkreis ein Kompliment oder eine handfeste Provokation. In Tansania ist es ein Kompliment – gut gemacht! Doch hier gibt es auch Gesten, die eine spezielle Bedeutung haben – und vor allem eine andere als in …

Freischwimmer

Was für ein wundervoller Sonntag. Meine beiden Erfolgserlebnisse gestern haben den eher frustrierenden Samstag mit der geplatzten Kilimanjaro-Wanderung mehr als wettgemacht. Nachdem ich das erste Mal überhaupt ausschlafen konnte, ein tolles Frühstück mit Sandwiches, Omelett und Gebäck serviert bekam und morgens keinerlei Verpflichtungen hatte, fuhr ich in die Stadt. Dort stieß ich mehr zufällig auf …

Darf’s ein bisschen mehr sein…?

“It’s Africa”. Wie oft habe ich das von den Einheimischen gehört, wenn mal wieder der Strom ausfiel oder 30 Leute wie Käfighennen in ein Daladala gequetscht wurden statt der vorgesehenen 16. Es klang immer ein wenig entschuldigend, dieses von einem gequälten Schulterzucken begleitete “It’s Africa”. Dabei finde ich das Unplanbare, Ungewöhnliche gerade inspirierend. Nur heute, …